Howdie Schwestern,
ich liebe es, selbst Lampen anzuschließen. Schon immer. Oh, was das für ein Triumph war, in meinem ersten WG- Zimmer auf einen wackligen Stuhl zu steigen, Lüsterklemme und Phasenprüfer in der hinteren Hosentasche meiner total zerrissenen Jeans (ja, so eine wie Madonna damals). Und dann der beste Moment: Sicherung reindrehen, kurzer banger Moment: Funktioniert´s? Dann zum Lichtschalter, und:
BÄM. Hell.
Tja. Und letzte Woche habe ich mir so eine schlichte Lampenfassung mit einer schicken Designerglühbirne besorgt, mit Glühspindeln drin ohne Ende. Laut Internet gefühlte 1000 Watt Helligkeit. Und zwar für mein Soulpowerment-Büro: Altbau, unrenovierte Elektrik.
Also rauf auf die Leiter, schraubschraub, klemmklemm, runter von der Leiter, Schalter an:
Oh. Nur ein müdes Glimmen. Hm. Nochmal auf die Leiter, alles neu verdrahten, Licht an: Funzel, funzel.
Warum???
Kein Wunder, sagt der Hausmeister. Das liegt an dem alten Dimmer. Der verträgt sich nicht mit der modernen Glühbirne.
Aber ich mag kein automatisch gedimmtes Licht. Ich will die komplett Leuchtleistung abrufen! Ich will das Strahlen haben! Dimmen ist doof.
So. Und deshalb frage ich dich jetzt, Schnegge:
WO IN DEINEM LEBEN DIMMST DU?
Ich sag dir eines:
Einer der häufigten Dimmer, den wir Frauen in uns haben, ist der sogenannte UPPER-LIMIT-Dimmer.
Ein unbewusster seelischer Reflex, nur ein bestimmtes Maß an Glück oder Erfolg für uns zuzulassen.
Und wenn etwas zu lang zu gut läuft, dann dimmen wir runter.
Auf gut deutsch: Wir versauen uns das Glück.
Das sind dann zB die Momente,
- an denen wir frisch verliebt wider besseres Wissen nach der Ex fragen (oder mal kurz auf facebook stalken) und in Sekundenschnelle von happy zu eifersüchtig wechseln.
- wenn im Job etwas richtig gut gelaufen ist, wir aber nicht aufhören können zu arbeiten, solange, bis wir dann doch müde und gestresst sind (mein persönliches N. 1 UPPER-LIMIT!).
- wir auf der Heimfahrt vom Urlaub oder an einem entspannten Sonntagabend einen Streit vom Zaun brechen, wo dein Partner dich fragt, warum es denn jetzt eigentlich WIRKLICH geht, wo doch gerade wirklich alles in schönste Ordnung war.
In solchen Situationen ist ein innerer Thermostat am Werk, der herunterregelt, wenn es sich zu lange richtig gut anzufühlt. Und ja, auch dein Körper macht dieses Upper Limit Spiel manchmal mit und grätscht ins Glück. Meistens mit Symptomen, die keine richtige organische Ursache haben, sich aber richtig bescheiden anfühlen. Reizdarm, Migräne, Nahrungsmittelunverträglichkeit.
„Oh shit“, sagst du, „kenn ich leider von mir. Das ist Selbstsabotage, oder?“
Eigentlich ja.
Aber ich mag das Wort nicht, denn es ist zu grob zu dir. Du kannst ja nichts dafür, denn du regelst dein Glück nicht mit Absicht herunter.
Ich sage lieber so: Es ist deine Drama-Sucht, die dann zuschlägt.
Aber woher kommt sie? Und wie wirst du das los?
- Nun, es ist die Angst, nicht gemocht zu werden, wenn es uns besser geht als den Leuten um uns herum. Und denen geht es auch so – und BÄM, haben wir gern mal eine Drama-Spirale in der Mädelsclique!
- Es ist die unbewusste Sperre, glücklicher zu werden als unsere Eltern.
- Es ist die unbewusste Sperre, Dinge zu erreichen, die die Menschen um dich herum nicht erreicht haben. Dabei haben wir alle eine Kamela Harris in uns!
(Bestes und augenöffnendes Buch dazu: „THE BIG LEAP“ von Gay Hendricks.)
Und jetzt?
Jetzt denkst du einfach darüber nach und machst dir keinen Stress. Und beobachtest dich ein bißchen aufmerksamer und ehrlicher.
Und wenn du heute so ein limitierendes Verhalten an dir entdeckst, dann atmest du tief durch und fragst dich:
Bin das wirklich ich? Oder ist da mein Dimmer am Werk?
Und atme so lange tief, bis dein Herz sich weit anfühlt, und nicht eng. Und dann mache einfach weiter. Das Atmen und vor allem, das Verstehen über das, was in dir vorgeht, wird deinen inneren Dimmer ein wenig heller machen. Vertraue darauf.
Glücklich zu sein macht nicht einsam, du wirst sehen. Du musst keine Angst davor haben. Probier es einfach aus.
Die 1000 Watt sind in dir, Baby.
Deine Sigi